umkehren, heimfinden, willkommen geheissen

Point of no return

Mir ist seit Jahren bewusst, dass ich nicht in der Fülle lebe, die Gott seinen Kindern verheissen hat. Immer wieder habe ich mich danach ausgestreckt und gefragt, warum das so ist. Nun bin ich in diesem Punkt einen Schritt weitergekommen. 

Gott spricht schon seit bald 3 Jahren mit mir darüber, dass ich in meinem Glauben nicht fest bin. Ich stelle fest, dass ganz weit unten – ausserhalb meiner bewussten Wahrnehmung – einen kleinen Zweifel Platz hat, ob es Gott wirklich gibt. Was wenn ich mir das alles nur eingebildet habe? Was, wenn alles was ich mit Gott erlebt habe, aus mir selber entstanden ist? Was, wenn ich mein ganzes Leben nach Ihm ausrichte und ich später enttäuscht feststellen muss, dass es Ihn gar nicht gibt?
Ich hatte das Gefühl, dass es mich innerlich umbringen würde, wenn ich eines Tages feststellen müsste, dass ich umsonst geglaubt habe. So errichtete ich mir einen trügerischen Selbstschutz. Ich entschied mich zu glauben, aber mit Vorbehalt. Wenn ich für etwas betete, behielt ich mir gedanklich vor: „Vielleicht ist es doch nicht Gottes Wille, vielleicht ist es in der Bibel nicht so gemeint, vielleicht habe ich etwas falsch verstanden…“  Z.T. war sogar ein drohender Unterton meinerseits darin enthalten: „Wenn das passiert, dann kann ich mich immer noch von Ihm abwenden“. So schützte ich mich vor möglichen Enttäuschungen, Gebete die nicht erhört wurden, usw.

Mir wurde bewusst, dass dies ein Einfallstor des Feindes ist. Ich bete mit Zweifel, ich bin unentschlossen, ich bin – wie der Bibelvers in Jakobus 1, 5-6  sagt: – wie eine Meereswoge  im Wind, die herumgepeitscht wird, wenn ich bete.

Kürzlich hatte ich den Eindruck, dass ich eine Entscheidung treffen muss: Alles oder nichts. Wenn ich mich für „Alles“ entscheide, muss ich sämtliche Hinter- und Notfalltürchen hinter mich schliessen. Ich muss den Weg mit Gott einschlagen und es darf kein „zurück“ geben. Ich muss alles loslassen um alles zu empfangen.
Interessanterweise hatte die Stiftung Schleife eine Konferenz mit dem Titel „Point of no return“. Das hat mich in dieser Situation natürlich angesprochen und ich habe die Kassetten nachträglich bestellt und nachgehört.

Geri Keller hat den „Point of no return“ so erklärt: Jeder für sich muss eine Einsicht bekommen, wo er etwas festzumachen hat. Z.B. Eine Tür zu verschliessen, Konsequenzen zu ziehen, ein Schritt aus alten Verhältnissen herausmachen oder etwas radikal zu erwarten.

 

Für mich habe ich meinen Point of no Return gefunden und mal so formuliert:

Ich ENTSCHEIDE mich zu glauben, dass Gott jederzeit präsent und real ist – ob ich es spüre/sehe oder nicht. Ich rechne mit Ihm, verlasse mich auf Ihn und geben Zweifeln keinen Raum. Ich handle im Glauben ohne ein Hintertürchen offen zu halten.

 

Praktisch muss ich noch herausfinden, wie das geht. Doch ich spüre, dass dies einige Änderungen nach sich ziehen wird. Es ist eine Entscheidung Ihm nachzufolgen – egal was passiert – völlig unabhängig der Umstände. Zweifel mögen kommen, aber ich gebe ihnen keinen Nährboden mehr. Ich entscheide mich, diese Gedanken gar nicht weiterzudenken. Ich entscheide mich bei Zweifeln oder Angriffen mit der Bibel zu entgegnen: „Es steht geschrieben, …“ und daran festzuhalten, egal was aktuell sichtbar ist. Ich möchte mich weigern etwas anderes zu glauben. Die unsichtbare Welt ist realer, als die Sichtbare. Wir sind in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. Wir haben uns Gott untergeordnet und dadurch gelten für uns andere – geistliche – Gesetzmässigkeiten.

Um Gottes Wahrheiten aussprechen zu können, merke ich, muss ich nun aber auch verstärkt das Wort Gottes studieren und „einnehmen“. Nicht umsonst steht in der Bibel, dass das Wort unser Schwert ist (Epheser 6,17). Jesus selber hat uns bei der Versuchung in der Wüste vorgelebt, wie das geht (Mt 4, 1-11).

Wie du siehst, ich habe mir viel vorgenommen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht! 🙂

 

 

Willst auch du alles oder nichts? Willst auch du alles ausschöpfen, was Gott für dich vorbereitet hat?

Ich möchte dich dazu einladen, deinen „Point of no Return“ zu suchen und kompromisslos zu gehen. Gerne können wir danach darüber austauschen, was wir seit dieser Entscheidung erleben.

 

1 Kommentar

  1. Nicole

    Hi Janine, ja, ja und ja! – du hast es SEHR gut formuliert – wir sind alle immer wieder versucht uns solche Hintertürchen offen zu halten und uns vor ev. Verletzungen zu schützen. Es ist herausfordern sich diese Türen nicht mehr zu schaffen und wirklich in dieser Konsequenz zu Leben!
    Grüessli und sei gesegnet! 🙂
    NI

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