Nun ist es etwa 9 Jahre her, wo ich mit meiner Suche nach Gottes Verheissung gemäss Markus 16,17 begann. Und wie man es auch auf diesem Blog merkt: Ich setze mich schon seit längerem intensiv mit der Frage auseinander was Glaube ist.

Seit meinen jungen Jahren habe ich schon so viel über das Thema Glauben gehört und verinnerlicht und vieles dabei hat mich zum Gegenteil verleitet. „Glaube versetzt Berge“, „wenn du nur Glaube hättest so gross wie ein Senfkorn“ und vieles dergleichen habe ich aus der Bibel gehört. Daraus verstand ich immer wieder den Vorwurf, dass ich nicht genug glaube. Im Sinne: Ich bin selber schuld, dass das erbetene Wunder ausbleibt, weil ich halt zu wenig glaube. Scham war die Folge und Enttäuschung von meiner selbst. Ich wollte ja glauben, aber ich wusste nicht wie.

Hilfreich fand ich es, als ich erkannte, dass Glaube fast mit „Vertrauen“ gleichzusetzen ist.

Siehe Blogeintrag „Eine Definition von Glauben“.
Graham & Shirley Powell schreiben: „Die Worte “Glauben” und “glauben” haben im Griechischen die gleiche Wurzel. Das Wort für “Glauben”, das Hauptwort, ist pistis. für das Verb “glauben” ist es pisteuo, was auch mit “vertrauen” übersetzt werden kann. Wir können also sagen: „Glauben auszuüben, bedeutet zu vertrauen.““

Die Umkehr davon ist: Das Gegenteil von Glauben ist nicht Zweifel, sondern Misstrauen gegen Gott.

 

Diese Erkenntnis half mir weiter. Denn dies brachte den Glauben in Beziehung mit Gott. Es war nicht mehr eine reine „Fähigkeit“, sondern eine Beziehungshaltung.

 

Frank Vornheder brachte mich in diesem Prozess ebenfalls weiter. Er schreibt in seinem Blog www.gottesruhe.com:

In der Bibel ist „Warten“ so eng mit dem „Glauben“ verbunden, dass die Worte manchmal austauschbar sind. 43 mal allein im Alten Testament wird das Volk Israel zum „Warten“ angehalten.“

Er schreibt weiter: „Auf Gott zu warten ist die kontinuierliche, täglich neue Entscheidung: „Ich will dir vertrauen und ich werde dir gehorchen. Auch wenn die Umstände meines Lebens nicht so sind, wie ich will, und vielleicht auch nie so werden, setze ich alles auf dich. Ich habe keinen Plan B.“

siehe: http://land-der-ruhe.blogspot.ch/2016/02/glauben-und-warten-post-171.html

 

Das bedeutet, dass wenn ich glaube, ich mich kompromisslos auf Gott „werfe“. Es gibt keinen Plan B, keine Alternative und das auch nicht, wenn ich warten muss.
Ganz im Sinne Jakobs: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ (1. Mose 32)

 

In meiner eigenen Suche nach Gottes Verheissungen habe ich zu meiner freudigen Überraschung erkannt, dass ich in meinem Prozess schon weiter bin, als ich bisher meinte. Denn ich habe erkannt, dass zu glauben nicht eine Fähigkeit ist, die ich besitzen kann, sondern ganz im Gegenteil: Zu glauben bedeutet, die eigene Unfähigkeit zu sehen und zu wollen und stattdessen auf Gott zu harren- auf Ihn zu warten.

Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!

Psalm 27,14

 

Ich bin nicht länger bereit eine Alternative zu tun oder zu akzeptieren, weil Gott nicht so schnell handelt wie ich es mir wünsche und ich bin nicht bereit Gottes „Noch-nicht-Handeln“ mit irgendwelchen besänftigenden oder kaschierenden Massnahmen zu kompensieren.

Ich werfe mich komplett auf Gott und bin mit nicht weniger zufrieden, als mit Ihm selbst.